Beim dritten Kind wird alles …

…aber auch wirklich alles – wie immer 🙂

Nach nun 21 Monaten als dreifach Mama ist es vielleicht ganz schön mal Fazit zu ziehen und Erfahrungen weiterzugeben. Anlass dazu gibt mir Mama-on-the-rocks.

Kleine Hände beim WachsenDrei Kinder, drei Charaktere, drei Köpfe mit unterschiedlichen Interessen. Ich sage immer, wenn mich jemand fragt wie ich das mit Dreien so schaffe (und ich werde das doch recht häufig gefragt): Man wächst da rein, wie in andere Dinge auch.

In unserem Fall waren es ja keine Drillinge, sondern alle Kinder kamen nach einander im Abstand von 3,5 Jahren – gewünscht und geplant ;-). Wir hatten also immer Zeit uns an das Leben mit einem, dann mit zwei und nun mit drei Kindern zu gewöhnen. Für mich war es auch kein wie sooft erzählter Einschnitt von keinen zu einem Kind. Ich war am Ende des Studiums und meine wilden Zeiten (mit durchtanzten Nächten und Tagen) waren bereits vorbei. Ich hatte noch nicht richtig angefangen zu arbeiten und somit auch noch nicht an den Berufsalltag und ein größeres Einkommen gewöhnt. Klar, spontanes Treffen mit Freunden oder Kinobesuche waren nicht mehr so einfach drin und klar, der Alltag wurde anders, den Ton gab unser erster Sohnemann an. Nebenbei schrieb ich meine Diplomarbeit zu Ende, machte meine Abschlussprüfung und begann mich zu bewerben. Aus heutiger Sicht waren wir damals schon etwas blauäugig und sehr optimistisch, aber wir haben es geschafft und trotz Kind und ohne Berufserfahrung den Jobeinstieg geschafft. Großes Glück!

Das Thema Schlaf beschäftigt uns seit der Geburt des Ältesten. Er schlief wenig am Tag und auch in der Nacht lange nicht durch. Als er größer wurde, waren die Einschlafrituale abends meist lang und nervenraubend. Aber wir waren (und sind) ja zu zweit und konnten uns abwechseln.
Beim zweiten Sohnemann sollte das natürlich alles anders werden 😉 In der zweiten Schwangerschaft machte ich mir natürlich Gedanken darüber, wie wir beiden auch wirklich gerecht werden und las Bücher wie wir es dem Großen möglich einfach machen, nun nicht mehr der einzige König zu sein. Doch auch hier lief es gut und der Große zeigte wenig Eifersucht, liebte seinen kleinen Bruder von Beginn an und beide waren schnell auf einer Wellenlänge. Auch heute noch spielen sie (nicht mehr ganz so oft) gerne zusammen und vertragen sich meistens.

Unser zweiter Sohn zeigte uns schnell, dass er trotz sehr ähnlichem Aussehen zu seinem großen Bruder, einen anderen Charakter hat. Am Anfang wollte er nicht trinken, es dauerte Wochen bis er normal zunahm. Er war noch schreckhafter, noch sensibler als unser Älterer und was soll ich sagen – er schlief noch schlechter. Die Nächte wurden also nicht besser und auch jetzt wo er Vorschulkind ist, zeigt sich seine Sensibilität und sein besonderer Charakter weiterhin. Das abendliche Einschlafen ist wie beim Erstgeborenen weiter ein anstrengendes und nervenzehrendes Thema.

Im Großen und Ganzen war ich beim 2. Kind etwas entspannter, recherchierte nicht mehr nach jeder Kleinigkeit im Internet, bekam nicht bei jedem Fieber Panik und wußte natürlicherweise besser worauf ich achten musste und wie ich in dieser oder jener Situation zu reagieren hatte. Immerhin waren wir ja noch 50:50, d.h. 2 Kinder : 2 Eltern. Jeder konnte sich also um ein Kind kümmern und auch zwei waren gut händelbar, wenn der andere Elternteil mal nicht da war.

Hände 12 Tel BlickUnd dann kam Nummer 3: Unsere Prinzessin, kleine Madame… Im Vorfeld machte ich mir noch weniger Gedanken wie es so mit Dreien sein würde. Ich sagte immer: Ob zwei, drei oder mehr, es macht nicht den großen Unterschied. Man muss etwas mehr kaufen, mehr kochen, braucht ein größeres Auto und etwas mehr Platz, aber grundlegend ist der Schritt von 2 zu 3 Kindern nicht so riesig.
Das finde ich auch immer noch. Unsere Jüngste zeigt uns allerdings das manche Problemchen, die wir mit den beiden Brüdern hatten, durch sie noch ein i Tüpfelchen aufgesetzt bekommen. Soll heißen, sie schläft noch etwas schlechter und hat noch etwas früher ihren eigenen Kopf entwickelt, spricht noch etwas mehr (ja hier kommen die Geschlechter Klischees zum Tragen). Der Mittlere hat größere Probleme seine Position zu finden oder zu akzeptieren, seine Eifersucht ist größer und beide Jüngeren zanken mehr als beide Jungs im gleichen Alter.

Bei einigen Themen (Krankheiten, Wutanfälle usw.) bin ich noch ein Stück entspannter geworden, fühle mich viel sicherer in meinem Tun wie noch beim ersten Kind. Aber es gibt auch Momente in denen meine Nerven zum Zerreißen gespannt sind, denn allein morgens drei Kinder pünktlich fertig zu bekommen oder nachmittags Dreien gerecht zu werden, wenn alle drei etwas unterschiedliches wollen und anfangen nacheinander rumzunörgeln, da möchte ich manchmal gerne kurz das Haus verlassen *seufz*.

Drei Hände 12tel BlickUnd klar, die Themenvielfalt an Problemen und Problemchen wächst selbstverständlich auch. Der Große braucht Unterstützung für die Schule, der Mittlere möchte auch das Können was der Große kann und darf, die Kleine ist dabei alles zu erkunden und erproben. So bleibe ich auf Trab und Papa³ natürlich auch 😉 Denn zur Kraken-Mama bin ich noch immer nicht „muttiert“.

Denn das hat sich auf jeden Fall verändert – das Verhältnis Kinder : Erwachsene. Nun sind wir in der Unterzahl und die Kinder haben (gefühlt) oft die Oberhand 😉

Fazit: Es ist anders mit drei Kindern, aber auch nicht so sehr wie manche denken. Unser Familienalltag braucht viel Organisation und Struktur, denn Chaos ist von allein da. Aber wir schaffen es ziemlich gut (meistens), vor allem weil wir uns als Eltern gegenseitig immer unterstützen und in eine Richtung gehen. Wir können beide unseren Jobs nachgehen, die Kinder fühlen sich sehr wohl im Kindergarten und Schule.

Aller guten Dinge sind Drei (für uns). Es läuft sehr gut – trotz Dauermüdigkeit und mehr Falten.

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2 thoughts on “Beim dritten Kind wird alles …

  1. Pingback: Auswertung der Blogparade MehralsChaos – Mama on the rocks

  2. Ein schöner Beitrag, der aufzeigt, dass nicht alles nur FriedeFreudeEierkuchen ist. Ziemlich heftig, dass alle DREI Kinder nicht so gute Schläfer sind, das stelle ich mir für euch Eltern sehr zermürbend vor Hofft man nicht bei jedem Kind, dass das dann besser wird, und ist dann umso mehr gefrustet? Mich würde noch interessieren: Ist für Dich 3 besser als 2?
    LG Séverine

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