Gedachtes: Schlafentzug

Vorsicht, der folgende Post enthält ironische Elemente. 😉

Irgendwann zu Jugendzeiten hörte ich von der Foltermethode des Schlafentzugs und dachte damals, dass wäre für mich wirklich grausam.

In letzter Zeit muss ich ab und zu an diese Berichte denken, denn nun erleben wir es selbst – Nacht für Nacht.
Genau genommen schlafen wir seit fast 9 Jahren (Geburt unseres Großen) nicht mehr durch. Ich möchte behaupten wir können die Nächte an denen wir mehr als 6 Stunden am Stück geschlafen haben an unseren 4 Händen abzählen.
Es liegt nicht daran, dass wir Schlafprobleme hätten oder sowieso Wenigschläfer sind, nein, wir haben drei wunderbare Kinder geschenkt bekommen (und das meine ich nicht ironisch), die aber leider zu den „Nicht-Durchschläfern“ zählen.
Das bedeutet, wir werden je nach Phase (Zähne, Mond, schlechte Träume, Wachstum, Kranksein) mindestens 2 Mal, gerne aber auch 5 Mal pro Nacht zwischengeweckt. 2 Stunden Schlaf am Stück sind dann viel…
Bei Dreien ist eines sicher, wenn zwei schlafen, kann immer noch der Dritte wach werden. Besonders die kleine Madame und der mittlere Racker wechseln sich regelmäßig ab. Die Kleinste hat ihren Nuckel verloren oder Durst oder …oder. Der Mittlere träumt schlecht oder hat Durst oder Wachstumsschmerzen. Eine breite Palette an nächtlichen Szenarien zwischen Eltern- und Kinderschlafzimmer. Der Große hat es seit der Schulzeit geschafft und schläft fast jede Nacht durch, es sei denn auch er wird von seinen beiden Geschwistern geweckt 😉

Da heißt es, Augen auf und Aufstehen. Und wenn gar nichts mehr geht, schlafen wir halt zu Viert im Bett 😉

Oft brauche ich Sekunden zur Orientierung und stoße mich mindestens noch 5 Mal an irgendwelchen Ecken und Kanten auf dem Weg ins Kinderschlafzimmer und zurück das selbe Spiel. Stehe ich dann endlich vor dem Kinderbett, ist oft wieder Ruhe, als wäre nie ein Rufen oder Weinen gewesen. Vorsichtig und auf leisesten Sohlen schleiche ich mich dann wieder zurück, lasse mich in mein Bett plumpsen, schließe die Augen – und da ist es wieder das Weinen, Rufen, Schreien… Dann möchte ich sehr gerne mit in das Gejammer einstimmen und ehrlich gesagt einfach liegen bleiben. Oft erbarmt sich dann Papa³ und übernimmt diese Runde.
Das ist auch das was am meisten hilft, wir wechseln uns ab … Papa³ ist da wirklich ein großartiger Vater. Denn ich bin eigentlich schon immer unausstehlich, wenn ich nachts geweckt werde. Diese Eigenschaft und die der Morgenmuffeligkeit sind schwer zu vereinbaren mit Kindern – da heißt es am Charakter arbeiten und die Zähne zusammen beißen.

An alle schlaflosen Mütter und Väter da draußen, lasst uns gemeinsam hoffen, dass es bald besser wird – bis man so konditioniert ist, dass auch wenn die Kinder groß sind, an Durchschlafen nicht mehr zu denken ist 🙂

Mittwochs (und an allen anderen Tagen) mag ich auch mal wieder durchschlafen.

Thankful_BIWYFI_Feb

10 thoughts on “Gedachtes: Schlafentzug

  1. Pingback: » Beim dritten Kind wird alles …Mama³

    • Hallo Sevérine,
      wir hatten irgendwann in jungen Jahren beschlossen, wenn alles gut geht, möchten wir drei Kinder haben und da sich unsere beiden Jungs so prima verstanden und wir das Gefühl hatten, da fehlt noch jemand, wurden es dann drei. Klar ist, dass die Aufmerksamkeit nun eben auf drei aufgeteilt werden muss, aber ich finde den Unterschied von 2 zu 3 nicht sehr gravierend 😉

      Liebe Grüße
      Stephi

  2. Das dauert soo lange an? Herrje, dann haben wir ja noch was vor uns…
    Na, ich bin gespannt, wie es mit dem Zwerg und dem Schlafen weitergeht. Noch habe ich die Hoffnung, dass er bald, irgendwann vielleicht, auch ganz gerne mal länger am Stück schlafen möchte… 😉

    Liebe Grüße
    Lara

  3. 9 Jahre nicht mehr durch geschlafen, aua! Zum Glück sind die Zeiten bei uns schon einige Jahre vorbei. Wir haben aber halt auch nur 2. Schlafentzug gibt es bei uns nur noch wenn ein Kind krank ist. Du siehst also, es gibt ein Licht am Ende des Tunnels und es ist kein entgegenkommen der Zug 😉 Und du hast Unterstützung, das ist viel wert.
    LG Jennifer

  4. Ich kann Dich so so gut verstehen….Schlafentzug war immer das Schlimmste, als die Jungs noch Babys waren und noch heute gehe ich ins Bett mit der Vorfreude, durchschlafen zu können. Nach 12 Jahren! Ich habe immer alles versucht zu optimieren für den Schlaf der Kinder und war jedem böse, der die beiden geweckt hat, einfach weil ich so müde war……Derzeit werden wir nur hin und wieder vom Katerkerl geweckt *gggrrrr*….ich schaff den wieder ab 🙂 …nein!
    Halte durch! 😀
    LiebenGruß von Sandra
    PS. Echter Schlafentzug als Folter ist noch viel schlimmer. Leider weiß ich das von einem engen Freund, einen Soldaten.

    • Liebe Sandra, danke für die aufmunternden Worte 🙂

      Und ja, bitte nicht falsch verstehen, das mit der Folter ist natürlich ironisch gemeint, und selbstverständlich nicht mit der realen Folter gleichzusetzen.

      Liebe Grüße von der müden
      Stephi

    • Ja, das ist vollkommen wahr – man wächst an seinen Aufgaben und ich hätte es vorher auch nie für möglich gehalten ohne viel Schlaf auszukommen 😉

      Und egal wie wenig oder wie viel sie schlafen, wir sind in jedem Moment dankbar unsere Drei zu haben!

      Liebe Grüße
      Stephi

  5. I Know what you mean…

    Wir haben eigentlich Durchschlafe-Kinder, aber ein „eigentlich“ gibt es bei Kindern ja fast nie. Eigentlich durchschlafen kann auch eine Phase sein, die endet – plötzlich und unerwartet. So haben wir zur Zeit keine Nacht ohne Unterbrechung. Also unsere „eigentlich Durchschlafe-Kinder“ schlafen regelmäßig ab 2 Uhr und dann ab 5 Uhr bei uns im Bett. Bin froh, wenn sie selber kommen und nicht rumjammern, bis wir sie abholen….

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