Wie ich ja schon einmal geschrieben habe wäre ich gerne eine Krakenmutter – vor allem der vielen Arme wegen.
Der Wunsch nach mehreren Armen und Händen hat sich mittlerweile ausgeweitet, denn ich wäre manchmal gerne dreimal da: Mamahochdrei geteilt durch drei.
Klar, wer lebt schon gerne mit seinen eigenen Klonen unter einem Dach, auf Dauer ist das sicher sehr merkwürdig, aber für bestimmte Situationen möchte ich sie sehr gerne herbei schnipsen können – meine Klone – tadaaa.
Besonders, wenn ich mit unseren Dreien allein bin fühle ich mich sehr dazu veranlasst mich durch drei zu teilen oder eben halt zu verdreifachen. Am letzten Wochenende war Papa³ unterwegs und ich folglich allein mit Dreien. Da wird schon das Frühstück zur mamalogistischen Herausforderung:
„Joghurt, Joghurt!!!“, brüllt die Kleinste und gibt erst Ruhe, wenn sie mindestens 2 Becher vor sich zu stehen hat, diese dann öffnet und erst einmal mit den Händen testet, ob die Konsistenz auch gut genug für sie ist. In der Zwischenzeit steht der Mittlere neben mir und muss mir unbedingt seine neusten Kletterkünste am Türrahmen zeigen, der Große mault derweilen, weil ich zum dritten Mal bitte mir beim Tischdecken zu helfen. Die Kleinste sieht mittlerweile aus als hätte sie ihre erste Joghurtmaske aufgelegt (ein Babyteint muss gepflegt werden) und der Mittlere sitzt am halb gedeckten Tisch und fragt lautstark nach einem Brötchen mit Käse und zwar sofort. Nebenbei schneide ich etwas Obst auf, hole Milch und Müsli auf den Tisch. Der Große hat sich auch platziert und möchte, dass ich ihm helfe seinen Lieblingskäse aufzuschneiden. Gemacht – getan…nun möchte er Marmelade, die ihm beim ersten Bissen vom Brötchen auf die Hose rutscht. Dreimal tief durchatmen, denn ich sitze immer noch nicht an meinem Platz. Die Kleinste gießt sich die Milch über den Latz und brüllt, weil es naß und kalt ist.
Schnell nach oben gerannt und ein neues Shirt geholt – unten angekommen, ist der Große schon fertig uns auch satt und verläßt die Küche Richtung Sofa. Der Mittlere hat noch den Mund voll, will aber unbedingt schauen, was sein großer Bruder macht und verlässt auch den Tisch. Jetzt habe ich alles fertig und setze mich auch endlich hin.Die kleine Madame möchte nun auch noch Müsli und Obst. Als ich mir mein Brötchen geschmiert habe, findet es die Kleinste so lecker, dass sie es auf der Stelle haben möchte. Ich schneide ihr ein Stück ab und lege es auf ihren Teller – heftiger Protest, denn sie wollte ja das GANZE. Nach einem kurzen Wutanfall, möchte sie dann auch aufstehen.
Mama sitzt allein am Tisch und nimmt den ersten Bissen von ihrem Brötchen, beim zweiten kommt der Mittlere angerannt und berichtet mir vorwurfsvoll, dass seine kleine Schwester stinkt. Juchu – eine Wickelpause während man eigentlich noch frühstückt ist besonders appetitlich.
Fertig gewickelt beschließt die kleine Madame mit mir Bücher angucken zu wollen. Ich überrede sie mit nach unten zu kommen. Mit Büchern und Kind auf dem Schoß schaffe ich es mir irgendwie mein Brötchen reinzustopfen. Aus dem Wohnzimmer höre ich die beiden Jungs streiten – darf ich mich eigentlich jetzt einfach wieder hinlegen und ein Schild an die Tür hängen „Mama out of order“?
Und abends ein ähnliches Bild:
Der Mittlere meckert, weil er auch noch länger Fernsehen möchte und legt sich auf den Boden vor dem Fernseher, bis ich ihn strampelnd aus dem Zimmer trage und damit locke, dass wir noch was zusammen spielen. Die Kleine ist quengelig, weil eigentlich müde, und möchte von mir die ganze Zeit getragen werden. Wir brauchen gefühlte Stunden im Bad bis Schlafanzüge angezogen sind, Zähne geputzt, Pipi gemacht und Windeln gewechselt sind. Der Mittlere möchte mit mir Tiere stapeln spielen und die Kleine weicht mir nicht vom Hosenzipfel. Als wir anfangen zu spielen möchte sie natürlich auch Tiere haben und mitmachen. Ich versuche sie mit einem anderen Spiel abzulenken, der Mittlere wird ungeduldig, weil die Tiere nicht so halten wie er möchte.
Von unten schreit der Große, dass er noch Hunger hat. Ich flitze runter und sage ihm, dass er sich gerne noch einen Apfel nehmen kann. Widerwillig steht er auf und holt sich etwas aus der Küche.Ok, die kleine ist 3 Minuten ruhig und spielt, danach möchte sie unbedingt Bücher angucken. Der Große kommt die Treppe hochgestampft und fragt, ob er auch noch die nächste Sendung gucken darf. Ich verneine und ernte Protest.
Die Kleine brüllt: „TINKEN!“ Ich renne runter und hole etwas. In der Zwischenzeit behacken sich Mittlerer und Kleine, weil sie etwas von seinem LEGO zerstört hat… Ich schließe die Spielzimmertür und versuche alle drei in ihre Betten zu bekommen. Mit einer Geschichte aus dem aktuellen Lieblingsbuch schaffe ich es, zumindest die Jungs in die Vertikale zu befördern. Die kleine Madame langweilt sich und wirft alle Kuscheltiere der Brüder aus dem Bett. Geschichte zu Ende, Trinken verteilt, Kuscheltiere aufgesammelt, auch die Kleine in ihr Bettchen gebracht – ich mache das Licht aus und lasse mich vor dem Bettchen der Kleinen auf meinen Hintern plumpsen. Wieder dreimal tief durchatmen.
Ich singe unser abendliches Repertoire an Schlafliedern und werde dabei entweder von der Kleinen, weil „tinken“ unterbrochen oder aber vom Mittleren, dem natürlich noch was ganz wichtiges einfällt, was er mir erzählen muss. Außerdem möchte er, dass ich mich neben ihn lege zum Kuscheln. Ich versuche es, werde aber durch ohrenbetäubendes Schreien von der Kleinen aufgefordert wieder den Platz vor ihrem Bett einzunehmen. Der Große schläft fast. Ich müsste mich also nur noch zweiteilen, das ist ja schon mal etwas. Ich sitze zwischen Bettchen der Kleinen und Bett des Mittleren (dazwischen steht ein Bücherregal) und rencke mir die Arme aus, damit jeder von beiden eine meiner Hände haben kann – wieder frage ich mich wo eigentlich meine Klone sind…
Fühlt ihr euch auch manchmal oder oft so zerteilt? Allen Kinder gleichermaßen gerecht zu werden ist allein doch schwierig. Was sind eure Tipps und Tricks?
Ik lach mich schlapp… Herrlich, kommt mir sehr bekannt vor…. Habe eine 12 Jährige ( da muss ik „zum Glück “ keine Einschlafhilfe mehr leisten, dann einen 5Jährigen und eine 2Jährige… Dazu einen Welpen von 16 Wochen… UND einen Mann der an den Fingern abzählbar im Jahr Zuhause ist, da Selbstständig -.-…. Zerteilen(tut weh und ist anstrenegend) und Oktopusarme (fehlende) sind mir ein ständiger Begleiter (ungeliebter)!!! Ik fühle 1000% mit dir….
Was heisst hier Tipps und Tricks, das machst du genau richtig, jedenfalls ist es bei uns fast genauso 😉
Ich umarme dich mit tintenfischigen Kragenarmen
und einem dreifachen Ute